Die von mir im Rahmen der Integrativen Psychotherapie erlernten und eingesetzten Methoden entstammen überwiegend systemischen, verhaltenstherapeutischen, humanistischen sowie tiefenpsychologisch fundierten Ansätzen, die ich um weitere wertvolle Verfahren ergänze.
Was wird darunter im Einzelnen verstanden?
Systemische Beratung und Therapie
Die Systemische Beratung / Therapie bietet vielfältige Methoden, um hilfreiche Veränderungsprozesse auszulösen. Es geht darum, den Klienten und sein Verhalten zu verstehen im Kontext seiner Beziehungen und seiner Umgebung (seines „Systems“ wie z.B. Familiensystem, Paarbeziehung, Arbeitsumfeld u.a.). Die Ursache für psychische Probleme vermuten systemische Ansätze in gestörten Beziehungs- und Kommunikationsstrukturen zwischen den beteiligten Personen, die im Umkehrschluss auch für Veränderungs- und Lösungsprozesse von Bedeutung sein können. Ziel ist es, u.a. durch den kurzzeit- und lösungsorientierten Ansatz, die dem Klienten innewohnenden und hilfreichen Erfahrungen zu Tage zu fördern, um sie für aktuelle Veränderungswünsche nutzbar zu machen.
Die Systemische Therapie hat sich international als Psychotherapieverfahren etabliert und zählt weltweit zu den am weitesten verbreiteten Behandlungsverfahren. Auch in Deutschland wurde sie als wissenschaftlich anerkanntes Psychotherapieverfahren eingestuft.
Verhaltenstherapie
Der Begriff „Verhaltenstherapie“ bezeichnet eine große Gruppe von unterschiedlichen Ansätzen, die sich aus der Lerntheorie entwickelt haben. Der Kerngedanke ist, dass aktuelle Leiden zum Teil auf erlernten, eingefahrenen Vorstellungen und Reaktionsmustern beruhen, die die Betroffenen im Laufe des Lebens herausgebildet haben. Diese lassen sich jedoch wieder „verlernen“. Dafür werden das Problem analysiert und Veränderungsmodelle erarbeitet. Bei der Verhaltenstherapie steht somit weniger die Vergangenheit, sondern das gegenwärtige Verhalten des Patienten im Mittelpunkt der Behandlung.
Die Verhaltenstherapie ist ebenfalls sowohl von den Krankenkassen als auch durch den wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie anerkannt.
Kognitive Verhaltenstherapie
Die kognitive Verhaltenstherapie kombiniert zwei Therapieansätze miteinander: die kognitive Therapie und die Verhaltenstherapie. Die Grundidee dieser Therapie ist dabei: Was wir denken, wie wir uns verhalten und welche Gefühle andere in uns auslösen, hängt eng miteinander zusammen – und ist entscheidend für unser Wohlbefinden. Aus diesem Grund geht es in einer kognitiven Therapie darum, sich über seine Gedanken, Einstellungen und Erwartungen klar zu werden sowie falsche und belastende Überzeugungen zu erkennen, um sie dann zu verändern.
Diese Erweiterung der reinen Verhaltenstherapie wird heute aufgrund ihrer empirisch belegten Wirksamkeit von vielen Psychotherapeuten angewendet. Aufgrund neurologischer Forschungen ist heute bekannt, dass Gedanken, Bewertungen und Überzeugungen einen wesentlichen Einfluss auf Gefühle haben.
Akzeptanz- und Commitment-Therapie
Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (kurz ACT) ist eine Weiterentwicklung der Kognitiven Verhaltenstherapie. ACT will Menschen dabei unterstützen, selbstwirksam und eigenverantwortlich ein werteorientiertes und erfülltes Leben zu leben, gerade auch im Angesicht von Schwierigkeiten und Problemen, die zum menschlichen Leben unausweichlich dazu gehören. Hierfür will dieser Ansatz die psychische Flexibilität stärken und so ein häufiger an den eigenen Werten ausgerichtetes Handeln fördern.
In dieser Therapiemethode werden sowohl Akzeptanz- und Achtsamkeitstechniken als auch Strategien der Verhaltensänderung und des engagierten Handelns eingesetzt, unter Berücksichtigung der praxisorientierten Umsetzbarkeit im Alltag.
Bisher hat sich ACT unter anderem bei Krankheitsbildern und Problemen wie Depressionen, Angststörungen und bei chronischen Schmerzen als wirksam erwiesen.
Humanistische Verfahren
Die Humanistische Psychotherapie betont die Relevanz der Eigenmotivation, Eigenarbeit und Selbstauseinandersetzung. So basiert sie auf der Annahme, dass der Mensch die für die Linderung seines psychischen Leidens erforderlichen Ressourcen in sich trägt. Durch psychotherapeutische Interventionen und durch die Gestaltung der psychotherapeutischen Beziehung können diese aktiviert und auf zu bewältigende Lebensprobleme angewandt werden. Auf diese Weise verstehen die Humanisten Psychotherapie als kooperativen Prozess, in welchem dem Patienten die Freiheit gegeben wird, selbst über Ziele und Wege des psychotherapeutischen Prozesses zu entscheiden.
Klientenzentrierte Gesprächsführung / Gesprächspsychotherapie
Bei diesem nichtdirektiven Ansatz nach Carl R. Rogers steht die Person im Mittelpunkt – nicht das Problem. Die Gesprächspsychotherapie geht davon aus, dass jeder Mensch eine Tendenz zu einer positiven Entwicklung hin besitzt, wenn die natürlichen Wachstumskräfte nicht von außen in ihrer Entfaltung gestört werden. Menschen erfahren und lernen in Psychotherapie oder Beratung, ihre verborgenen Fähigkeiten zu entwickeln und eigenständig Lösungen für ihre Probleme zu finden. Die „Kraft der Beziehung“ (Rogers), also das Entstehen einer förderlichen Beziehung sowie ein gutes Vertrauensverhältnis sind dabei für den Erfolg psychotherapeutischer Arbeit und Beratung entscheidend. Zudem sollte der Betroffene bereit sein, sich selbst zu erforschen, um sich neu kennen und schätzen zu lernen. Dies schafft die Grundlagen, dass Menschen Wachstumskräfte entfalten und schwierige Situationen besser bewältigen können.
Ein wissenschaftlicher Nachweis der Wirksamkeit der Gesprächspsychotherapie konnte für affektive Störungen, Angststörungen, Anpassungsstörungen, somatische Krankheiten sowie Belastungsstörungen festgestellt werden.
Gestalttherapie
Die Gestalttherapie basiert auf einem ganzheitlichen Weltbild, in dem der Mensch als Einheit von Körper, Seele und Geist, eingebunden in ein soziales und ökologisches Umfeld betrachtet wird. Dabei geht es um die Reifung der eigenen Persönlichkeit. Daher ist die Gestalttherapie stark erlebnisaktivierend ausgerichtet, mit dem Ziel, innere „Stimmigkeit“ zu erfahren. Dies geschieht durch die Bewusstmachung von Gefühlen, Bedürfnissen und Phantasien ebenso wie der Verarbeitung von Vergangenem im „Hier und Jetzt“, so dass die eigene Wahrnehmung sensibilisiert wird. Auf diese Weise können die eigenen Potentiale gefördert und mehr Verantwortung für das Leben übernommen werden, um es zum „Guten“ zu gestalten.
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Die Bezeichnung „Tiefenpsychologie“ steht für eine Gruppe von
therapeutischen Behandlungsverfahren, die auf der Psychoanalyse fußen,
sich aber aus ihr heraus weiterentwickelt haben.
Die
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie geht davon aus, dass das
Denken, Handeln und Fühlen bis hin zu körperlicher Gesundheit nicht nur
dem eigenen Willen, sondern auch unbewussten Einflüssen unterliegen.
Diesen unbewussten seelischen Vorgängen misst sie einen entscheidenden
Stellenwert für die Erklärung menschlichen Verhaltens zu. Denn „unter
der Oberfläche“ des Bewusstseins laufen weitere bedeutsame Prozesse ab –
mit erheblicher Auswirkung auf das Seelenleben. Deshalb steht nicht die
Behandlung der Symptome im Vordergrund, sondern die Behebung der
Ursachen, die auf innere Konflikte zurückzuführen sind, die im Leben
eines jeden Menschen vorkommen und das spätere Leben dann besonders
bestimmen, wenn sie in den ersten Lebensjahren auftraten.
Die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ist eine Form der Therapie, die sowohl von den Krankenkassen als auch durch den wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie anerkannt ist.
Ergänzende spezielle Verfahren
In diesem Bereich möchte ich weitere von mir erlernte und eingesetzte Therapie- und Behandlungsverfahren aufführen, die nicht zu den oben genannten Ansätzen zählen.
Entspannung und Achtsamkeit
Bei diesen wichtigen ergänzenden Bestandteilen in vielen Psychotherapieverfahren geht es um die Verringerung des körperlichen oder geistigen Anspannungsniveaus und der Wendung zu einer inneren Gelassenheit. Es kommt darauf an, das aktuelle Geschehen zu beobachten anstatt es zu bewerten. Ziel des Achtsamkeitstrainings ist ein bewusstes “Im Augenblick leben”, wodurch Entspannung und innere Ruhe gesteigert werden können. Häufig verwendete Methoden sind die Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen, Autogenes Training, Imaginative Verfahren sowie Achtsamkeitsmethoden (z.B. Body-Scan, Meditation).
Während Entspannungsverfahren schon eine längere Tradition innerhalb der Psychotherapie haben, ist die Achtsamkeitstherapie in der westlichen Welt noch eine relativ junge Disziplin, die jedoch zunehmend auch von Schulmedizinern anerkannt wird.
EMDR
EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing, auf Deutsch „Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung“. Dabei handelt es sich um ein psychotherapeutisches Verfahren, das mit bilateraler (zweiseitiger) Stimulation arbeitet – visuell, auditiv oder auch taktil.
Meistens ist das Gehirn in der Lage, belastende Ereignisse gut zu verarbeiten. Vor allem über Nacht und wahrscheinlich durch die schnellen Augenbewegungen der REM-Schlafphase, „sortiert“ es die Erlebnisse und Emotionen. Aus unterschiedlichsten Gründen kann es jedoch vorkommen, dass diese Sortierung nicht so stattfindet, dass die Selbstheilungskräfte des Gehirns ausreichen. In der Folge kann es zu Störungen wie Flashbacks, Blockaden oder Ängsten kommen. Mit Hilfe der wechselseitigen Aktivierung beider Gehirnhälften bei EMDR können die belastenden Erlebnisse und Emotionen aufgearbeitet werden. Bereits nach wenigen Sitzungen fühlen sich Betroffene oft deutlich entlastet.
Zunächst für den Einsatz in der Trauma-Therapie entwickelt, wird EMDR inzwischen neben der Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen ebenso erfolgreich bei der Behandlung von Angststörungen, Phobien, substanzgebundenen Süchten, psychosomatischen Störungen und Schmerzzuständen angewendet. Die Wirksamkeit von EMDR ist dabei durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt.
2006 hat der wissenschaftliche Beirat für Psychotherapie EMDR als wissenschaftlich begründete Psychotherapiemethode anerkannt.
Hypnosetherapie
Die moderne Hypnosetherapie gilt als ein ressourcenorientiertes psychotherapeutisches Verfahren. Durch die Hypnose wird ein veränderter Bewusstseinszustand (sog. hypnotische Trance) erreicht, in dem das Gehirn in der Lage ist, ganzheitlicher zu arbeiten als im Wachbewusstsein. Der Körper ist dabei tief entspannt, während der Geist äußerst konzentriert ist. In diesem Zustand der Aufmerksamkeitsfokussierung wird das im Patienten vorhandenen Potential wie positive Erfahrungen, eigene Stärken und latente Bewältigungsstrategien aktiviert. Gleichzeitig können Veränderungen besonders schnell und effizient vollzogen werden, da das Unterbewusstsein für Suggestionen geöffnet ist und diese intensiv aufnimmt.
Hypnose ist somit eine ausgesprochen wirksame Methode, die sich zur Bewältigung von psychischen sowie körperlichen Problemen verschiedenster Störungsbilder bewährt hat, ebenso wie im Rahmen von Coachings. Sie lässt sich sowohl eigenständig einsetzen als auch mit anderen Verfahren kombinieren.
2006 hat der wissenschaftliche Beirat für Psychotherapie die Hypnosetherapie als wissenschaftlich begründete psychotherapeutische Methode anerkannt.
Wenn Sie genaueres über die Verfahren und ihre Wirkweisen erfahren möchten, kontaktieren Sie mich bitte. Ich nehme mir gerne Zeit, Ihnen die von mir verwendeten Methoden in einem persönlichen Gespräch genauer zu erläutern.